Buchtipp des Monats - April 23

Die Hennakünstlerin

Roman / Alka Joshi ; aus dem amerikanischen Englisch von Birte Mirbach. - 1. Auflage, deutsche Erstausgabe - Hamburg : HarperCollins, 2022. - 445 Seiten ; 19 cm

Ein besonderes Schicksal in einer exotischen Kulisse, spannend und außergewöhlich, aber nie kitschig:

Die 30jährige Lakshmi hat sich 1955 in der Großstadt Jaipur/Indien eine Existenz als Hennamalerin aufgebaut. Nachdem sie vor 15 Jahren von ihren Eltern verheiratet wurde ist sie nach 2 Jahren vor ihrem gewalttätigen Ehemann Hani geflohen. In völliger Armut, aber mit einem großen zeichnerischen Talent, hat sie sich den Kurtisaninen angeschlossen und diese mit kunstvollen Hannamustern bemalt. Nach und nach erweiterte sie ihren Kundinnenstamm und arbeitet sich in höchste Kreise vor. Da sie für hochgestellte Frauen arbeitet, muss sie wegen des strengen Kastensystems ihre Vergangenheit verbergen. Das gelingt ihr gut, bis Hari ihr nach dem Tod ihrer Eltern ihre eigensinnige Schwester Radha (13 J.) aufbürdet, die dann schwanger wird und beide in Verruf bringt. Sie verliert ihre Arbeit und ihr angespartes Vermögen, verarmt mehr und mehr und muss Jaipur verlassen. Schließlich verschafft ihr ein Arzt eine Stelle in einem Hospital am Rand des Himalayas, wo sie einen Kräutergarten anlegen, Krankheiten heilen und ein selbstbestimmtes Leben führen kann.

Bestseller-Debüt der in Indien geborenen und in den USA aufgewachsenen, studierten Autorin Alka Joshi (62 J.), das 8 J. nach dem Abzug der Briten spielt. Der Roman vermittelt einen guten Eindruck in das Kastensystem in Indien. Lügen und Intrigen verhindern auch hier den Zugang in die gehobenen Kreise.

Weitere Buchtipps finden Sie hier